BUNTPAPIERE - INFO


"Unter „Buntpapier“ versteht man Papier, das ... als Rohpapier hergestellt und geliefert, nachträglich auf besonderen Maschinen oder mit der Hand durch Färben, Streichen oder andere Verfahren „bunt“ gemacht, also verschönert, veredelt wurde." (August Weichelt: Buntpapier-Fabrikation. Berlin 1927. S. 1)

Dazu gehört:
Aquarelliertes Papier
Batikpapier
Beflocktes Papier
Brokatpapier
Bronzefirnispapier
Einfarbig gestrichenes Papier
Kleisterpapier
Knitterpapier
Kromekotepapier
Lackiertes Papier
Linoldruckpapier
Lithografiertes Papier
Marmoriertes Papier
Materialdruckpapier
Materialdurchdruckpapier
Modeldruckpapier
Monotypiepapier
Offsetdruckpapier
Reliefiertes Papier
Rieselpapier
Schabloniertes Papier
Siebdruckpapier
Spachtelpapier
Sprenkelpapier
Stempeldruckpapier
Transferpapier
Tuschepapier
Walzendruckpapier

Zu allen Buntpapierarten gibt es auf der Webseite des Arbeitskreises Buntpapier Erklärungen und Bildbeispiele.

Und hier ein Achatmarmorpapier aus meinem Bestand, ein deutsch-französisches Wörterbuch aus der Zeit um 1860.




Rezept und Technik

Für meine Papiere verwende ich am liebsten die Kleistertechnik und kombiniere sie mit verschiedenen anderen Techniken. Wer sich außerdem für Geschichte, Terminologie und Künstler, die dieses fast schon ausgestorbene Handwerk betreiben, interessiert, findet hier umfassende Informationen, and in English here!

Mein Rezept zur Herstellung von Kleisterpapier:
Zuerst rühre ich Stärkepulver wie zum Beispiel Mondamin in wenig kaltes Wasser ein.



 Dann gieße ich unter dauerndem Rühren kochendes Wasser dazu, bis eine puddingartige Konsistenz entstanden ist. 



 Nach dem Abkühlen rühre ich Farben (Acryltinte, Flüssigpigmente, Seidenmalfarbe oder Acrylfarbe) in den Kleisterbrei. 

 

Das Papier kann ich vor dem Bestreichen anfeuchten, damit es besser auf dem Untergrund liegt. Der Kleisterbrei lässt sich ganz einfach mit einem dicken Pinsel verstreichen.



Schon mit dem Pinsel lässt sich das Papier mustern, aber natürlich auch mit Druckstöcken, Walzen, den Fingern und vielem mehr.


Mit dem Gummispachtel kann ich zum Beispiel ganz feine Linien ziehen.


Breitere Linien entstehen mit einem selbstgemachten Spachtel. Dabei habe ich aus festem Verpackungsmaterial mit dem Cutter mehrere Ecken herausgeschnitten. Es gibt inzwischen auch gute Gummispachtel zu kaufen.


Nachdem die erste Schicht getrocknet ist, kann ich noch eine dicke Schicht Acrylfarbe darüberstreichen.



Mit verschiedenen Spachteln nehme ich jetzt die Farbe wieder weg und es taucht die 
erste Schicht wieder auf. Wenn ich von unten hell nach oben dunkel arbeite, entsteht eine schöne Tiefenwirkung.




7 Kommentare:

  1. Dein Kleisterrezept regt mich sofort an, es auch einmal wieder zu tun - ich liebe diese Papiere! LG Ulrike

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  2. Schon seit langem wollte ich diese Technik ausprobieren, weil mir Kleisterpapiere so gut gefallen. Da kommt diese exzellente und optisch so ansprechende Anleitung gerade recht. Vielen Dank.

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  3. Tolle Technik. Die werde ich jetzt auch gleich einmal ausprobieren. Vielen DANK für das Rezept!!!
    Liebe Grüße
    Ute

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  4. Ärmel hoch und ran!! Beim letzten Mal lag hier der ganze Flur, Küchenboden und das Treppenhaus voll mit Papieren zum Trocknen. Gut, dass ich gerade wieder sturmfreie Bude habe.

    Liebe Grüße
    ela

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  5. danke für die Erklärung, jetzt kann ich gleich mal ein wenig für die Frühlingspost 19 kleistern üben.
    herzlich Margot

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  6. Danke für fie tolle Erklärung. Ich habe gleich mal Kleister gekocht. Was benutzt ihr denn für Papier? Bei meinen ersten Versuchen wellt es sich total beim Trocknen.

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    1. Hallo Clara, die nehmen wohl Vorsatzpapier. Ich habe schon auf allen möglichen Papieren gekleistert. Seiden- und Zeitungspapier gehen nicht. Wenn du das Papier vorher anfeuchtest, sollte es sich nicht wellen. Notfalls musst du es nach dem Trocknen pressen. Falls du mehrere Schichten aufgetragen hast, musst du dann aufpassen, das es nicht bricht oder die Farbe abblättert.
      Viel Spaß beim Probieren
      Christine

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