Donnerstag, 21. März 2013

Experiment

Auf irgendeiner amerikanischen Webseite habe ich einmal von einem Buntpapieren mit Hilfe von Rasierschaum gelesen. Das geht ähnlich wie das Kleistern, dachte ich mir, man braucht bloß keinen Kleister zu kochen. In der letzten Stunde vor den Osterferien habe ich es mal mit meinen Schülern ausprobiert. Wir haben Umweltpapier, Schreibmaschinenpapier, Aquarellpapier und Vorsatzpapier genommen und Seidenmalfarbe aus der Flasche verwendet.


Der Schaum lässt sich prima sprühen und auf dem Papier verteilen und duftet lecker. Vorerst. Die Seidenmalfarbe lässt sich auch gut verteilen und mit einem Stäbchen zu marmorartigen Mustern verziehen. Das Abziehen des Papiers ist etwas schwieriger, weil es am Schaum festklebt. So entstehen manchmal  Lücken, aber seht selber:




Wir sind alle total begeistert und fragen uns, was nach dem Trocknen wohl aus dem Schaum wird, der richtige Sahnehäubchenspitzen hat. Und ob die Farben so kräftig und leuchtend bleiben.




Nach einer Stunde riecht es etwas streng im Kunstraum, nach zwei Stunden stinkt es wie... (den O-Ton der Schüler spare ich mir an dieser Stelle). Der Schaum fällt so langsam in sich zusammen, die Papiere trocknen  und man erkennt sandartige Verdickungen und kleine Bläschen. Alles sehr schön, finden wir.



Bald ist der Schaum scheinbar verschwunden und zurück bleiben Sandkrater, die wie frisch gemischter Beton aussehen. Auch die Farben sind nicht mehr das, was sie mal waren.



Am Nachmittag ist alles durchgetrocknet und nun sieht man, dass die Farben noch etwas trüber geworden sind. Und wenn man dann den Fehler macht und über das Blatt streicht, löst sich die Farbe auf zu Krümeln und Staub:-( und es bleibt nichts oder kaum etwas übrig, außer einigen sehr schönen Fotos, Begeisterung bei den Schülern, viel Spaß und leichte Kopfschmerzen vom Billig-Rasierschaum-Gestank!




6 Kommentare:

  1. Das ist aber schade, das sich die Schaumträume so ganz und gar auflösen. Gehört habe ich davon noch nie. Ob es vielleicht mir anderen Farben intensiver bleibt? Aber schöne Umschläge oder Hüllen werden es allemal.
    schaumige Grüße von kaze

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  2. Aber immerhin Begeisterung bei Schülern, das ist doch schon ein riesiger Erfolg! Liebe Grüße von Michaela

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  3. Toll sieht es ja aus! Könnte es mit Farben auf Öl-Basis klappen? Die dann so stark am Papier haften, dass man den frischen Schaum gleich abwaschen kann? Das klingt nach Raum für Experimente. Willst Du es nochmal probieren oder hast Du die Nase (im wahrsten Sinne des Wortes) voll?
    LG, Mirabell

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    1. Ich finde die entstandenen Strukturen auch sehr schön, der Versuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Farbe auf Ölbasis geht bestimmt viel besser ab, aber die will ich in der Schule nicht verwenden, weil das Saubermachen zu lange dauert. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, die wir ausprobieren werden (Papiersorte, Konsistenz des Schaums...) Vielleicht wird ja auch mal das Wetter besser, dann gehen wir nach draußen, wo der Schaum nicht so stinkt.
      Danke für den Tipp und liebe Grüße von
      Christine

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  4. Als ich anfing dies hier zu lesen, dachte ich, super, das mache ich mit meinen Kiga-kindern, doch dann. Na vielleicht findest du ja noch eine erfolgreiche Variante. Ich drücke die Daumen
    Liebe Grüße vom Frollein

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  5. Ich finde es toll, begeisterte und inspirierte Schüler sind das Schönste, Gerald Hüther würde sich freuen ;-). Experimente sind ja genau das - ein Prozess mit offenem Ausgang, und wer weiß, was ihr noch alles findet - du wirst hoffentlich wieder berichten ;-) Lieben Gruß Ghislana

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